Juli 2017: Typisch Humor
Geschrieben von Ute Kretschmer-Risché |

Humor ist … wenn man trotzdem lacht. So der Volksmund. In zahlreichen Studien können wir über Humor-Typen nachlesen, was es über uns aussagt, worüber und wie wir lachen. Sigmund Freund lässt grüßen. Auch deshalb ist das Thema „Humor in der Werbung“ eine sehr ernste Angelegenheit. Der Schuss kann nach hinten losgehen, wenn die Zielgruppe den Witz nicht versteht oder ihn gar als blöd einstuft. Dabei kann ein ausgelöstes Lächeln viele positive Gefühle und Erinnerungsmuster auslösen. Perfekt für ein beworbenes Produkt. Auch ideal für virales Marketing. Nur andersherum wird es zum schädlichen Shitstorm. Also prüfe, wer aufs Zwerchfell zielt.

Den Angriff auf die Lachmuskeln kann Tabubrüche ermöglichen. Denken Sie nur an den (von mir oft zitierten) Werbespot von Mercedes-Benz, in dem eine Frau ihren Mann ohrfeigt. Weil seine Ausrede, er komme wegen einer Panne zu spät, nicht sehr glaubwürdig klang. Der Werbe-Coup von Daimler! Der Tabubruch – Ohrfeige – wird sogar belächelt und bejubelt.

Jede Zeit hat ihren typischen Humor. Häschenwitze (Watt du. Mutt du). Ossi-Witze (Ä Tännchen please) oder Türk-Sprech. Jeder gute Gag ist ein Ergebnis von viel Wissen und Zusammenhängen. Dabei hat jeder seine Vorlieben. Natürlich lache ich als BVB-Fan gerne, wenn andere Fußballfans durch den Kakao gezogen werden. Für Witze über FC Bayern oder SO4 schmeiße ich eine Runde – und lache um die Wette.

Nur bei Witzen unter der sexistischen Gürtellinie werde ich giftig. Ok, da fängt es an: Wo liegt diese Gürtellinie? Darüber kann man nur diskutieren. Schließlich ist vieles Zeitgeist und Stand der gesellschaftlichen Entwicklung.

Und was ist Ihr Aufreger oder Lieblingswitz?