März 2017: Typisch Mann
Geschrieben von Ute Kretschmer-Risché |

Kennen Sie diesen Spruch (noch): „Indianer weinen nicht.“ Mit diesem Bild wurden jahrzehntelang Jungs groß gezogen – und Mädchen beeindruckt. Der Mann ohne Emotionen, die Frau als weiches und keineswegs rationales Wesen. Das funktioniert in unserer westlichen Welt nicht mehr. Männer zeigen Gefühl: im Sport, in der Politik, auch in der Wirtschaft. Und das ist gut so. Mit vielen Auswirkungen. Auch bei uns in der Werbung. Das Beste daran: Alles ist möglich. Der Mann kann genauso gut dem Sonnenuntergang in Cowboy-Manier entgegen reiten wie mit dem Baby auf dem Arm Windeln kaufen.

Wie sich der Wandel vollzogen hat? Das ist vor allem Frauen zu verdanken, die mit eingefahrenen Rollen nicht mehr länger zufrieden waren. Das Heimchen am Herd will doch keine mehr sein – selbst nicht in der Rolle der Hausfrau und Mutter. Wer sich hier emanzipiert hat, gestattete auch dem Mann eine neue Ausstrahlung. Bitte, liebe Herren der Schöpfung, wir wollen alles in euch: den kernigen Typen, den galanten Kavalier, den starken Heimwerker, den zärtlichen Liebhaber oder Vater, den mitteilungsfreudigen Kumpel oder den abwaschenden Gespielen. Lasst aus euch raus, was euch und uns glücklich macht.

Klar, ein paar Klischees dürfen sein. Mehrheitlich gehen Männer immer noch nicht gerne mit zum Schuhe shoppen, verwüsten beim Kochen die Küche, parken besser ein oder trinken eher Bier als wir Frauen. Ausnahmen bestätigen die Regeln. Also, was sagt uns das für die Erziehung nachfolgender Stammhalter? Gebt ihnen rosa Strampler und Püppchen zum Spielen, teilt sie zum Hausdienst ein und kuschelt viel mit ihnen. Vielleicht hat genau das den Herrschertypen Trump, Putin, Erdogan gefehlt. Das Beste daran: Wir Frauen haben es in der Hand! Indianer weinen nicht? Keine Ahnung. Ich kenne keinen. Aber ich kenne Männer, die das tun. Und ich habe nicht weniger Respekt vor ihnen. Ganz im Gegenteil!

Und was meinen Sie? Schreiben Sie mir doch: