September 2018: Global denken. Lokal handeln!
Geschrieben von Ute Kretschmer-Risché |

Vorsicht! Jetzt kommt eine Binse: Alles hängt mit allem zusammen. Stimmt. Aber manchmal vergessen wir die Zusammenhänge. Wir gehen in der Agentur schon seit Jahren ökologisch durchdachte Wege. Zumindest versuchen wir es. Unser Einkauf ist gehalten, Bio-Produkte einzukaufen. Wann immer es Sinn macht und keine qualitativen Nachteile bedeutet. Alles kommt auf den Prüfstand. Da gilt als erste Regel: Alles, was vor Ort produziert und geliefert werden kann, ist im Vorteil. Tja, und was kann das sein?

Anders herum: Was benötigen wir? Wer sind die Anbieter? Gibt es Alternativen? Brauchen wir das wirklich in gewohnter Weise? Die Liste für den Einkauf ist lang. Und manchmal ganz bodenständig: Toilettenpapier. Seife. Aber eben auch Farbpatronen. Der Prüfstand bedeutet dann auch: Auf Toilettenpapier können und wollen wir nicht verzichten. Aber es muss nicht vier-lagig sein, nicht bedruckt und bitte nicht in Unmengen von Plastik verpackt! Wir suchen nach Anbietern, die  mitdenken. Gibt es zum Glück immer mehr: Einkaufen in Unverpackt-Läden. Farbpatronen zum Wiederverwenden. Seife auf Öko-Basis ohne chemische Zutaten und vieles mehr.

Lokal denken geht in viele Richtungen. Zum Beispiel in diese: Wir beauftragen fast immer Druckereien vor Ort, mit denen wir über Papierauswahl oder Farbstoffe vor Ort reden und uns überzeugen können. Klar, ist teurer. Das muss der Kunde wissen. Er hat die Wahl. Bei Produzenten von Kleidung und Werbeartikeln wird es schon schwieriger. Da kommt mittlerweile fast alles aus Fernost (Schwierig bei Inhaltsstoffen und Lieferzeiten! Manches blieb auf Hoher See oder im Zoll hängen!) Mit Freuden denke ich an ein Gespräch mit Trigema-Chef Wolfgang Grupp, der auf der Schwäbischen Alb Kleidung produzieren lässt. Wir hatten für einen großen Kunden Polo-Shirts geordert „Made in Germany“. Als wir nicht zufrieden waren und das per Mail kundtaten, rief der große Boss persönlich bei uns an! Hut ab! Auch er denkt global und handelt lokal!

Kommen wir zu einem wichtigen Part in unserer Agentur: Essen und Trinken! Wir essen alle jeden Tag zusammen an einer langen Tafel. Ein Kunde hatte uns vor Jahren angeboten, dass wir uns an seine Belieferung anhängen. Tägliche Auswahl von Gerichten, die auch an Schulen und Krankenhäuser geliefert werden. Abgesehen davon, dass es uns nicht wirklich geschmeckt hat, war ein Umstand inakzeptabel: Die Essen wurden in aufgeschäumten Einzelpackungen geliefert. Das mag bequem und logistisch einfach sein – für uns kommt es nicht in Frage. Wir ordern das Essen wieder bei örtlichen Restaurants und holen es in unseren eigenen Transportschüsseln ab. Waschbar und wiederverwendbar. Wer dazu nicht bereit ist, fällt aus der Anbieter-Liste. Wir müssen einfach mehr tun. Ökologisch und ökonomisch vertretbar.

Dazu diskutieren wir auch beim Mittagessen im Team, was wir noch verbessern können. Eine Idee von Edeka gefällt uns: Ein Tauschssystem von Boxen an der Fleisch-, Wurst- und Käsetheke. Um dem vielen Plastikmüll in der Verpackung den Garaus zu machen! Und ja klar, die Botschaft „Global denken. Lokal handeln“ geht natürlich noch viel weiter. Lassen Sie uns zusammen nachdenken und diskutieren! Wir sind für vieles offen!