Es geht l-o-o-ooo-o-s …
Geschrieben von Ute Kretschmer-Risché | Blog

Endlich! Die Wochenenden machen wieder Sinn! Vorbei die Zeiten ohne Grünen Rasen, Rote Karten und der Gelben Wand. Die Farbenlehre ist etwas für Eingeweihte. Für Menschen, die wie ich ticken. Die Samstags spätestens ab 15:30 Uhr unruhig werden. Oder Freitag Abend, Samstag Abend, Sonntag Nachmittag. Und manchmal auch am Montag Abend. Und natürlich zu EL- und CL-Zeiten. Zugegeben, ich richte meinen Terminkalender nach diesen Zeiten aus. Dafür gibts nicht immer Verständnis, und wenn Sie jetzt noch nicht wissen, worüber ich rede, kennen wir uns nicht wirklich gut …

Sorry, ich rede natürlich nicht, ich schwärme! Echte Liebe. Ich bin seit meinem 5. Lebensjahr infiziert, seit ich erstmals an der Hand von Oppa im Stadion war. Fußball – mein Leben. Als Dortmunderin fließt durch meine Adern natürlich schwarz-gelbes Blut! Übrigens, während ich hier schreibe, fährt meine Maus über ein Pad mit den magischen Zeichen BVB09. Okay, mein Büro zeigt den wahren Wahnsinn: eine übergroße Tipp-Kick-Figur vor mir, neben mir Schals und Fanartikel, hinter mir ein Schlote-Plakat von Dortmund. Das fördert die Arbeitslaune und Kreativität.

Schnell habe ich begriffen, wenn ich als Beraterin oder Coach in Männerdomänen unterwegs bin, bricht nichts besser das Eis als das Thema Fußball. Meistens dauert es keine 5 Minuten, bis ich heraus gekitzelt habe, ob mein Gegenüber Ahnung von Fußball hat und selber Fan ist. Grundsätzlich gilt die Devise, im Geschäftsleben die Themen Politik, Religion und Krankheiten auszuklammern. Manchmal sogar um das heikle und so emotionale Thema Fußball erweitert. Aber ich kann ja meine Ruhrgebiets-Schnauze nicht halten…

Heute Nachmittag: Präsentation einer Internetseite bei einem Kunden. Erstmals dabei ein neuer Mitarbeiter auf Seiten des Auftraggebers. Am badischen Dialekt mutmaße ich: KSC-Fan. Doch weit gefehlt, wenn auch die blaue Farbe stimmt – und die Fronten schnell geklärt sind. HALLO! Ein Schalker. Vorsicht! Minengefahr. In meinem Kopf pocht der Satz: Sei nett zu deinem König Kunden. In meinem Herzen, das nunmal keine Mördergrube ist, schreit es: Nieder mit den Schalkern!

Ja, ist gut, ist doch nur ein Spiel … Hm! Aber was für eines! Dabei ist einer meiner besten Freunde ein Schalker. Oder wie wir sagen: ein Anhänger von Herne West. Wir verstehen uns ausgezeichnet – solange wir nicht gegeneinander spielen. Ansonsten vereint uns das Sprichwort: Gemeinsame Feinde erhalten die Freundschaft. Und was meinen Sie wohl, wen Schalker und Dortmunder gleichermaßen nicht mögen: Die Herren von der Isar.

Fußball begleitet mich durch mein Leben. Mein Oppa ist lange tot, mein Vater ebenso, auch viele andere, die meine Liebe zum Fußball geweckt und genährt haben. Aber der BVB ist immer da. Selbst im Berufsleben. Im direkten und übertragenen Sinne. Mit der Symbolkraft des Fußballs erkläre ich gerne die Marke und Ausstrahlung von Borussia Dortmund, das Teamverhalten auch in Unternehmen und beantworte die Frage: Kann der Chefwechsel von Klopp zu Tuchel gelingen? Kommen Sie vorbei, vielleicht mal abends, auf ein Glas DAB. Nur beachten Sie bitte: Wenn der Ball rollt, gehe ich weder an die Tür noch ans Telefon …

Was meinen Sie? Bitte schreiben Sie mir.