April 2022: Religionsfreiheit
Geschrieben von Ute Kretschmer-Risché |

Freiheit ist ein hohes Gut – gerade bei der Religionsausübung. Wir können in einer Demokratie frei entscheiden, woran wir glauben – oder auch nicht. Freiheit misst sich auch immer daran, dass wir uns verweigern dürfen. Der freie Zugang zu Religion ist genauso wichtig wie die Freiheit zu sagen: Gott existiert nicht. Ein gutes Beispiel dafür, dass die eigene Ansicht zu Religion und diese zu praktizieren oder zu verkünden, bei uns straffrei ist.

Hier erfolgt kein historischer Abriss, wer wann wem was wo erlaubt oder verboten hat. Da ist die Weltgeschichte voller Irrungen und Wirrungen, aber vor allem voller Leid. Blutige Kriege, Feldzüge, Genozide und Missionierungen zeugen von Intoleranz und Besessenheit durch Nicht- und Andersgläubige. Bis hin zu den Hexenverbrennungen mit vorgeschobenen Indizien, um eine persönliche (weibliche) Freiheit brutal zu unterbinden. Freiheit muss wohl immer hart erkämpft und verteidigt werden. Religionsgeschichte ist eine Abhandlung mit zahllosen Opfern.

Wie immer hat Freiheit durchaus auch Grenzen. Bei allem was das Maß übersteigt, wenn Menschen gefährdet, geschädigt oder natürlich getötet werden. Wenn der Glaube in Fanatismus ausartet. In unserer freien Gesellschaft diskutieren wir, wo fängt die Freiheit an, wann dürfen wir eingreifen, was kann unser Staat verbieten oder auch wie weit geht unsere Toleranz So hat die UNESCO eine „Erklärung von Prinzipien der Toleranz“ veröffentlicht. Begriffe und Werte, die zusammengehören: Freiheit. Toleranz. Respekt.

Ihre nachdenkliche
Ute Kretschmer-Risché