Februar 2022: Reisefreiheit
Geschrieben von Ute Kretschmer-Risché |

Gäbe es ein Ranking, welche Freiheit uns am wichtigsten ist – welche würden Sie wählen? Vielleicht ist der Ausgangspunkt entscheidend. Was hatte ich, was wurde mir genommen, was will ich wieder haben? Oder anders herum: Wonach sehne ich mich? Was hätte ich gerne? Menschen innerhalb von unüberwindbaren Mauern, Grenzen und Beschränkungen mögen besonders vom Reisen träumen. Dem ungehinderten Wegfahren, Fliegen, einfach Auf und Davon.

Wer in unsere Demokratie wie unsere nach 1990 geboren wurde, kann sich schwerlich das Leben in der DDR, in Nordkorea oder in anderen totalitären Staaten vorstellen. Generation Z oder Generation Alpha wachsen in einem grenzenlosen Europa auf. Von einem Land zum anderen, ohne Passkontrolle, ohne Grenzbaum, ohne Stoppen zwischen Staatsgebieten. Wir sind nicht nur Deutsche, wir sind Europäer*innen. Mit dem Reise-Gen auf in die Berge oder ans Meer, in die Natur oder zum Städte- und Kulturtripp. Mal eben spontan sein. „Sind meine Papiere noch gültig?“ „Brauche ich eine bestimmte Impfung?“ Fragen vor Corona, ohne Hintergedanken an Pandemie, Inzidenzen, Tests oder Quarantäne.

Reisefreiheit – ich will dich zurück. Covid-19 hat uns ausgebremst. Vielleicht auch nur als Vorbote für den Klimawandel, der uns inne halten lässt. Wenn wir aus der Pandemie herauskommen, haben wir zumindest noch die Freiheit der Wahl: Wohin reise ich? Mit welchem Transportmittel? Wer weiß, wie lange wir uns das noch fragen und erlauben können. Dann ohne Corona, mit Beschränkungen ohne Aussicht.

Welchen Trip planen Sie als nächstes? Sehen wir uns nah oder ganz fern?
Ihre Ute Kretschmer-Risché