Januar 2021: Aufstehen
Geschrieben von Ute Kretschmer-Risché |

Aufstehen? Bloß nicht mit dem linken Fuß zuerst! Warum? Weil wir abergläubisch sind. Wir sitzen gerne „zur Rechten“ von jemandem, geben uns die rechte Hand und heben auch die Rechte zum Schwur. Wirkt sich dieser Widerwille auch politisch aus? Wer weiß, was unser Unterbewusstsein alles hervortreibt. Wie sind Sie denn nun heute morgen aufgestanden? Und wissen Sie, mit welchem Fuß zuerst? Die Art des Aufstehens hängt sicherlich davon ab, ob man einen freudigen oder eher lästigen Tag vor sich hat. Ob man Urlaub genießt oder aufschreckt, weil es viel zu spät ist. Haben Sie ausgeschlafen oder würden Sie sich gerne nochmal umdrehen?

Was brauchen Sie für einen guten Start? Eine Runde Joggen oder Yoga? Ein ausgiebiges Frühstück mit dem ersten Liter Kaffee? Zeitung lesen oder Frühstücksfernsehen? Lieber schweigen oder gleich drauflos plappern. Nichts schlimmer, als ein Partner, der genau das Gegenteil von einem selbst ist! Vielleicht wird zu keiner anderen Zeit am Tag deutlicher, wie sehr wir Rituale benötigen.

Natürlich ist das Wort Aufstehen auch eine Metapher. Das neue Jahr beginnt mit Vorsätzen. Also stehen wir auf – für alles, was wir ändern wollen. Zumindest in den ersten Januar-Tagen könnte es mit der Morgengymnastik noch klappen … Und dann das: Aufstehen als Symbol für Widerstand. Wir stehen auf für unsere Überzeugung, unsere Werte, unsere Ansichten. Als Kontinuum oder als neuer Vorsatz. Und? Für was stehen Sie auf?

Ich freue mich, von Ihnen zu hören!