Juli 2022: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
Geschrieben von Ute Kretschmer-Risché |

Der Wahlspruch der heutigen Französischen Republik (und von Haiti) hat historische Wurzeln in der Französischen Revolution. Für uns zeigt die Parole ganz besonders: Freiheit findet sich nicht im luftleeren Raum. Freiheit hat Geschwister. Werte aus vielen Bereichen. Früher normal ist der dritte Begriff in männlicher Form. Heute oft ersetzt oder ergänzt durch „Schwesterlichkeit“. Oder „Humanität“ (na ja, wer sich darauf alles beruft) oder auch durch „Solidarität“.

In Kriegszeiten gewinnt der Begriff der Freiheit besondere Bedeutung. Geht Frieden ohne Freiheit? Freiheit ohne Frieden? Ein ganz klares Nein. Aber Vorsicht: Ist das eine westliche Sicht? Oder viel mehr eine demokratische? Wer einmal vom Honigtopf der Freiheit gekostet hat, will sie nicht mehr missen. Gespräche z.B. mit Frauen aus Afghanistan unterstreichen das: „Hier in Deutschland haben wir Luft zum Leben.“ Da passt es umso mehr: „Freiheit, Gleichheit, Schwesterlichkeit.“

Menschen blühen in Freiheit auf. Die Entfaltung von Geist und Seele. Und das Wissen: Wir sind wertvoll – auch eine Frage von Gleichheit. Denn Freiheit bedeutet ebenso: Gleichberechtigung. Eines sollten wir der Freiheit auch zuschreiben: Freiheit ist besonders gut, wenn wir sie zu schätzen wissen! Das sollten wir in Freiheit nie vergessen.