März 2022: Meinungsfreiheit
Geschrieben von Ute Kretschmer-Risché |

Nie war sie so wertvoll wie heute. Dieser abgewandelte Werbespruch trifft in diesen Zeiten besonders gut auf die Meinungsfreiheit zu. Vielleicht ist es weniger eine Frage von WANN, sondern mehr von WO? Voller Trauer, Sorge, Entsetzen schauen wir gerade jetzt in die Ukraine. Das Zerschlagen von Medien- und Meinungsfreiheit ist in Russland der große Wegbereiter für den Krieg. Ohne Informationsfreiheit gehen Menschen Rattenfängern auf den Leim und verhindert kritische Stimmen.

Freiheit geht jedoch immer auch einher mit Grenzen und Schranken. Eine Meinungsäußerung darf verboten werden, wenn Menschen oder die Gesellschaft Schaden nehmen könn(t)en. Bei Beleidigungen, Ehrabschneidungen, Hasstiraden, Volksverhetzung, Antisemitismus. Doch wo beginnt die Grenze und wo endet sie? In Deutschland können zur Klärung Gerichte herangezogen werden. Womit deutlich wird: Meinungsfreiheit braucht Rechtsstaat, Rechtsstaat braucht Meinungsfreiheit. Die Aussage ist änderbar: Demokratie braucht Meinungsfreiheit – und umgekehrt.

In diesen Tagen könnte uns der Wert von Meinungsfreiheit besonders deutlich werden. Verbunden mit Dankbarkeit, Respekt und dem großen Vorsatz, dieses besondere Menschenrecht zu schützen. Seien wir wachsam. Seien wir wehrhaft. Seien wir bedachtsam im Umgang mit diesem hohen Gut unserer freien Gesellschaft. Das ist meine Meinung. Ich habe die Freiheit, diese zu formulieren.

Mit freiheitsliebenden Grüßen – in vielerlei Hinsicht
Ihre Ute Kretschmer-Risché