Kalender 2019


Begleiten Sie uns durch das Jahr – mit unserem Kalender 2019.

Was ist für Sie das Wichtigste? Dass es Ihnen gut geht? Ihrer Familie. Ihren Freunden. Und allen drumherum. Vielleicht auch unserer Gesellschaft? Und der Natur?! Dafür können wir einiges tun. Es gibt viele Quellen für unser Wohlbefinden. Unser Kalender 2019 gibt Ihnen dazu einige Anregungen.

Falls Sie auch einen gedruckten Kalender haben möchten, schicken Sie uns bitte eine Mail. Wir senden Ihnen einen Kalender, solange der Vorrat reicht.

Tischkalender 2019 - Agentur exakt

Januar 2019: Grüne Welle

januar-kalender-2019

Ein Wohlfühlkalender. Was haben wir uns denn dabei gedacht? Im wahrsten Sinne des Wortes: Jeden Monat Gedankenanstöße, damit es Ihnen gut geht. 12 Monate. 12 Themen. Da fällt einem natürlich noch viel mehr ein. Wir starten mit der „Grünen Welle“. Wo auch immer wir im Leben freie Fahrt gerne möchten: nicht nur im Verkehr, sondern auch bei Genehmigungen in (Arbeits)Prozessen, bei Entscheidungen in der Familie und natürlich bei unseren eigenen Gedanken.

Aber Vorsicht: Damit ist nicht gemeint, dass wir wie Diktatoren durchs Leben poltern. Wir setzen auf kluges Vorgehen: Grüne Welle im Verkehr heißt empfohlene Geschwindigkeit beachten. Bei Entscheidungen einen Konsens finden. Im Denken sich nicht selbst blockieren.

Ohne den Aufbau von Hürden – fremdbestimmt oder eben selbst aufgebauscht – machen wir es uns leichter. Okay, das ist erstmal nur die Theorie. In der Praxis sind wir oft Sturköpfe und sehen nur unsere eigene Warte. Dann führt der Kompromiss zur Lösung: Aufeinander zu gehen ist die Stellschraube zur Grünen Welle.

Sehen Sie unseren Monat Januar mit dem Kalenderblatt als optischen Fingerzeig für alle Gespräche und Vorhaben: Was muss ich tun, um eine Grüne Welle zu erreichen? Klar: Wenn ich „Freie Fahrt“ habe, kann jemand durch eine Rote Ampel ausgebremst werden. Aber vielleicht schaffen wir gemeinsam die gleiche Richtung? In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viele Grüne Wellen.

Klappt das? Was haben Sie für Erfahrungen? Bitte schreiben Sie mir.

Februar 2019: Ruhe

februar-kalender-2019

Was verstehen Sie unter Ruhe? Ist es der Begriff des Ausruhens? Oder mehr Ruhe im Sinne von Innehalten? Denkbar auch als Synonym für Stille. In unserer hektischen und lauten Zeit ist die Ruhe der wohltuende Gegenpol. Eine Auszeit für Geist und Sinne. Abschalten der Wahrnehmung, eben auch des Gehörs. Ruhe ist oftmals die Basis für Konzentration.

Vielleicht kennen Sie das: Beim Einparken stellen viele Fahrer und Fahrerinnen das Autoradio leiser. Es könnte die Aufmerksamkeit stören. Aber es gibt auch das Gegenteil: Schüler und Schülerinnen, die behaupten, sie könnten nur mit lauter Musik lernen. Zum Abspeichern von neuen Inhalten nutzt das Hirn jedoch Ruhephasen. Wann geben Sie sich also selbst Ruhe?

In unserer Branche wird Ruhe oft mit Stillstand gleichgesetzt. Ein Kaufhaus ohne Gedudel? Angeblich kaufen Konsumenten dann weniger. Verführung über Töne. Das Gedudel, das uns einlullt und (scheinbar?) Wohlbefinden auslöst – oder aber Aggressionen. Je nach Stilrichtung, Intensität und Lautstärke. Ich würde sowohl bei Heavy Metal als auch bei Volksmusik fliehen. Wie mag es nur den Mitarbeitern auf den Weihnachtsmärkten gehen: tagelang nur Oh Tannenbaum. Von wegen Stille Nacht, heilige Nacht.

Ich kann mich noch gut erinnern: Als ich mit meiner Familie in den 70er Jahren aus dem Ruhrgebiet in den Schwarzwald gezogen bin, konnten wir lange Zeit nachts nicht schlafen. Es war uns zu ruhig! Kein Autolärm, kein Rangieren von Güterloks, kein Stampfen aus den Zechen. Wir Menschen können uns anpassen. Natürlich gab es auch den umgekehrten Prozess: Zurück in der Kohlenpott-Heimat war bei Besuchen an Schlaf nicht zu denken. Wie konnten wir es nur so lange bei diesem Krach aushalten?

Ich wünschen Ihnen Ruhe – wann immer Sie diese suchen und benötigen! Schaffen Sie sich kleine Oasen der Stille und der Auszeit. Privat und beruflich.

März 2019: In Erinnerungen schwelgen

märz-kalender-2019

„Weißt du noch …?“, so beginnen schöne Gespräche. Denn am schönsten sind Erinnerungen, wenn man sie mit anderen teilen kann. Dann wird das Schwelgen in Nostalgie zu einem verbalen Wohlfühlbad. Erinnert man sich ganz alleine, kann es schnell traurig werden. Da ist das Bild vom leckeren Käsekuchen von Mutti oder Oma überschattet von der Trauer des ewigen Abschieds. Aber zusammen mit anderen wird vom Geschmack geschwärmt, vom einzigartigen Rezept oder vom Geburtstag, bei dem es immer diesen Kuchen gab. Der Käsekuchen-Effekt eben.

Wissen Sie noch, wie toll es in unserer Kindheit war, einen Topf auszuschlecken? Klar, wissen Sie das noch! Beim Kuchenbacken, beim Puddingkochen oder wenn es Milchreis gab. Die Speisen unserer Kindheit. Wenn an der Nase noch etwas Teig klebte, weil wir unser Gesicht viel zu tief in die Schüssel steckten. Da ging es um mehr als nur um die Nascherei, das waren Rituale. Das „Go“, wenn Erwachsene uns mit einem Blick bedeuteten, dass der Rest zum Schlecken freigegeben war. Können wir dieses Gefühl heute noch heraufbeschwören? Zugegeben, ich bin verrückt nach Sahne. Kein Rührbecher, der von mir nicht mit den Fingern ausgeschabt wurde … äh Gegenwartsform: ausgeschabt wird. Allein wenn ich darüber schreibe, habe ich den süßlichen Geschmack der Sahne auf der Zunge, die fettige Substanz auf der Lippe und das Gefühl: Hoffentlich sieht mich keiner …

Natürlich gibt es auch andere Erinnerungen: das gemeinsame Schmücken des Weihnachtsbaumes, das Ausbreiten der Decke im Freibad, die liebevolle Umarmung meiner Mutter, wenn ich getröstet werden musste oder der gemeinsame Besuch mit Opa, Papa und Onkel im Fußballstadion. Das ist klischeehaft? Mag sein! Aber Erinnerungen unterliegen keiner Political correctness und keiner Erinnerungsquote. Einfach wieder Kind sein, schwach, hilflos und abhängig. Ab und an kann Erinnerung wie ein Wärmekissen sein. Fühlen Sie es? Ok, meine Erinnerungen stammen ganz besonders aus der Kindheit. Dann wird es besonders schön. Ich schlage derweil Sahne …

 

April 2019: Geschenk

april-kalender-2019

Wann haben Sie das letzte Mal ein Geschenk bekommen? Und wann haben Sie eines gemacht? Bevor Sie lange zurück denken, sollten wir erstmal klären: Was ist denn ein Geschenk? Nach dem Einzelhandel lautet die Definition sicherlich: etwas Schönes kaufen und noch schöner verpacken (lassen). Klar, auch toll. Aber reden wir doch erstmal von den wunderbaren Geschenken, die nichts kosten.

Zumindest nichts, was sich in Geld ausdrücken lässt. Ich bin heute mal ganz pathetisch: Wenn wir ein Geschenk als Freude werten, dann richtet sich die Gabe oder Geste am Beschenkten aus. Was zaubert ihm oder ihr ein Lächeln ins Gesicht? Als erstes doch mal selbst ein Lächeln, oder? Wie, das ist Ihnen zu simpel? Vielleicht ist es ja genau das: Geschenke kommen nicht aus dem Geldbeutel, sondern vom Herzen. Und das kann ganz einfach sein.

Ich bekomme seit Wochen immer wieder einen Brief. Zunächst wusste ich nicht, von wem. Der Inhalt: ein Gedicht. Meine Reaktion: Verwunderung. Und Freude. Mittlerweile kenne ich den Absender oder genauer: die Absenderin. Eine junge Frau, die mir eine Freude machen will. Ein besonderes Geschenk. War das nicht auch früher so: Als wir zum Muttertag ein Bildchen malten oder einen Brief schrieben. Als wir noch nicht von Technik beherrscht wurden und meinten, alles müsse elektronisch ablaufen. Als wir uns im Klassenzimmer heimlich Zettelchen zusteckten. Werden heute unter Schulpulte nur noch SMS verschickt?

Ein Geschenk ist immer so gut wie man sich darüber den Kopf zerbricht oder das Herz schlagen lässt. Fragen wir uns doch viel öfter: Womit kann ich jemandem eine Freude machen? Legen Sie los. Heute. Gleich. Ein Lächeln fällt noch nicht mal unter eine Compliance Regel.

Mai 2019: Lachen

mai-kalender-2019

Haben Sie sich mal gefragt, wie oft Sie lachen? Was Sie besonders zum Lachen bringt? Wie Sie andere mit Ihrem Lachen anstecken können? Oder auch wann Ihnen das Lachen vergeht? Wissen Sie überhaupt, wie Sie aussehen, wenn Sie herzhaft lachen? Oder wie Ihr Lachen klingt? Mehr so Typ vergnüglich glucksend oder eine Art Hyäne?

Na ja, das gehört wohl nicht zu den häufigsten Fragen im Leben eines Menschen. Dabei ist es doch wichtig zu wissen, wie man mit seinem Lachen umgeht. Laut Wissenschaftlern lachen Kinder 400 Mal am Tag. Erwachsene nur noch 15 Mal in 24 Stunden. Du liebes bisschen, was passiert, wenn wir älter werden? Das fortschreitende Leben scheint nicht so lustig zu sein. Dabei soll Lachen gesund sein und sogar 18 Muskeln bewegen. Lachen als Training für Seele und Körper.

Jetzt wird es ernst: Brauchen wir Lachen im Büro? Oder sollten wir nicht bei der Arbeit den Ernst des Lebens auch mimisch darstellen? Lachen entspannt und kann aggressive Situationen lösen. Denn ein lächelndes Gesicht wirkt positiv. Vorausgesetzt wir lachen nicht sarkastisch oder aus Schadenfreude. Sie sehen, das Feld des Lachens ist unendlich. Und natürlich eine Frage des persönlichen Humors. Für manche gehören Jokes einfach dazu.

Sagen Sie mal, sind Sie ein guter Witze-Erzähler? Ich eher nicht, da ich ständig selbst die besten Witze vergesse. Nichts Blöderes, als wenn einem beim Erzählen die Pointe ausgeht. Deshalb ist vielleicht der kürzeste Witz für mich der beste: „Steht ein Manta vor der Uni.“ Daran können Sie sehen, wie alt ich bin. Zum Untermalen schicke ich noch einen Häschen-Witz hinterher. Ach nee, lass mal. Aus der Zeit sind wir wohl heraus. Was bedeutet: Unser Humor verändert sich. Ok, nicht immer und bei jedem. Deshalb für die Oldies unter uns noch den kürzesten Blondinenwitz: „Steht eine Blondine vor der Uni.“ Ich könnte noch ergänzen: „Und wartet seit 40 Jahren auf den Mantafahrer.“ Oder auf den Blödian, der sie verhohnepipelt.

Sollten Sie mich jetzt mitleidig anlachen, dann habe ich wenigstens einen kleinen Lacher gelandet. Apropos: Ich schenke Ihnen auch ein Lachen, wenn Sie mir einen Witz schicken. Lachen wir los!

Juni 2019: Adrenalin ausschütten

juni-kalender-2019

Oberste Regel beim Smalltalk: Reden Sie niemals über Krankheiten oder Politik. Beides soll schlechte Laune verbreiten. Und was ist, wenn wir über Adrenalin sprechen Gehört Adrenalin nicht sogar zu Gesundheit und Politik? In beiden Themenfeldern ist Adrenalin ein wichtiges Mittel. In der Politik finden Sie ganz bestimmt Adrenalinjunkies, die ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Also benötigen wir die richtige Mischung. Aber wie ist ein Hormon steuerbar? Adrenalin schütten wir in Stresssituationen aus. Mit dem jeweiligen ganz persönlichen Reflex: Flucht oder Angriff.

Wann schütten Sie besonders viel Adrenalin aus? Wahrscheinlich beim Sport oder wenn Sie eine Rede halten müssen. Ich verrate Ihnen: Bei mir ist das der Fall, wenn ich eine Spinne sehe. Mein Kampfmodus ist dann ausgeschaltet, ich nehme die Beine in die Hände. Mein letzter Adrenalinstoß war übrigens, als ich mir das gedruckte Kalenderblatt für diesen Monat Juni angeschaut habe. Da stehen doch Beispiele, was alles zu Adrenalinausschüttung führen kann. Sport. Loben. Überraschendes tun. Und dann: Burg erklimmen. Was? Als Hägar der Schreckliche? Oder als Robin Hood? Mein Herz schlägt schneller. Blut schießt in meinen Kopf. Die Atmung flattert. Verdammt. Das soll doch bestimmt „Berg erklimmen“ heißen. Ein winziger Buchstabe – und mein Adrenlin schießt über. Wie konnte das passieren? Ein Tippfehler, der auch dem Korrekturleser zwischen den Zeilen davon flutschte.

Ja, Fehler führen auch zum Anstieg unseres Adrenalin-Pegels. Nicht erst, wenn das Kind im Brunnen liegt. Unser Kopfkino spult besondere Filme ab: Wir als Hauptfigur in Pleiten, Pech und Pannen. Kein Wunder, dass wir vor Präsentationen, Heiratsanträgen oder Wettkämpfen unser Adrenalin sprudeln lassen. Was können wir tun? Übung hilft, damit die Disziplin zur Routine wird (Bitte zitieren Sie mich nicht bei wiederholten Heiratsanträgen!). Doch bis dahin lasst uns das Adrenalin zelebrieren. Lässt es uns doch hellwach und auf den Sprung fokussieren. Ich hatte früher immer Angst vor Reden, heute liebe ich den Auftritt vor großem Publikum. Wie es dazu kam Durch Applaus und Erfolg! Ich glaube an mich. Mein Adrenalin blockiert mich nicht, ich gehe in den kleinen Angriffsmodus über: Hallo, hier komme ich – und ich habe was zu sagen! Adrenalin, mein pushender Begleiter.

 

 

Juli 2019: Gutes Essen

juli-kalender-2019

Vielleicht das Lieblingsthema in diesem Kalender. Essen hält Lieb und Seele zusammen. Vor allem kann es gesellig sein und Menschen zusammen führen. In der Kantine mit Kolleginnen und Kollegen. Beim Frühstück mit Familie. Beim Vereinsfest mit Freunden. Oder eben einfach so. Braucht es wirklich einen Anlass, um mit anderen zusammen zu essen? Der Anlass kann schließlich  simpel sein: Hunger. Oder Appetit.

An meiner Kühlschranktür hängt die Karte: „Ein Leben ohne Currywurst ist möglich, aber sinnlos.“ Womit alles gesagt ist. Ich könnte jetzt bei Deutschlands liebstem Mittagspausenessen aufhören zu schreiben – und mich auf den Weg zur nächsten Currywurst machen. Übrigens: Völlig egal, wie früh oder spät es ist! Wenn Sie jetzt erwartet haben, dass ich hier über gesundes Essen schreibe … ach ja, tue ich doch! Currywurst tut der Seele gut! Noch dazu mit Pommes Schranke. Sie wissen doch: Pommes ist das Gemüse in Form von fritierten Sonnenstrahlen!

Noch ein Tipp zum Schluss: Die wahre Currywurst wird aus Oberländern gemacht, einer Wollwurst ohne Darm. Da dringt die scharf-süßliche Soße besonders gut ein. Dazu passt die nächste Karte an meinem Kühlschrank: „Wennsse lecker essen willst, geh bei die Omma oder anne Bude.“ Ich sach ja: Mehr muss man nicht sagen. Höchstens noch: Guten Appetit! (Und rufen Sie mich an, wenn Sie eine gute Bude mit bester Currywurst entdecken!!)

August 2019: Buch lesen

august-kalender-2019

„Was haben Sie für ein Hobby?“, werde ich manchmal gefragt. Mit meiner Antwort „Marmelade kochen“ rechnen die wenigsten. „Ich dachte, Sie sagen, das Ihr Hobby Lesen ist“, bekomme ich oft als Antwort. „Aber nein“, erwidere ich, „das ist kein Hobby, das ist Grundversorgung!“ Wenn mein Gegenüber ratlos schaut, setze ich hinzu: „Lesen ist eine Grundversorgung in meinem Leben wie Atmen, Essen oder Trinken!“ Der verdutzte Blick weicht einem lauten Lachen. „Doch, doch“, sage ich dann, „das meine ich ernst.“ Und ich kenne viele, denen es so geht. Ein Leben ohne Bücher, ohne Zeitungen und Magazine? Unvorstellbar! Ich würde verkümmern!

Über das Jahr verteilt rede ich mit vielen jungen Menschen. Bei Vorstellungsgesprächen, während eines Praktikums oder einer Ausbildung in unserer Agentur, bei IHK-Prüfungen oder meinen Projekten wie unserer Jugendzeitung RAVOLUTION. Lesen als Hobby gibt kaum noch jemand an. Allerdings auch nicht als Grundversorgung. Eine junge Frau erzählte mir, das ihr Lehrer von der Angabe „Lesen als Hobby“ in der Bewerbung abgeraten habe. Das sei out! Im Slang hätte ich mir die Haare gerauft und am liebsten geschrieen: „Ich krieg‘ die Krise!“ Lesen ist out? Kein Wunder, dass wir von postfaktischen Zeiten reden! Lesen ist wichtiger denn je.

Alles im Leben hängt von Lesen und den richtigen Quellen ab. Wie will man sich informieren? Wie will man Fake News erkennen und keinen Demagogen auf den Leim gehen? Wie will man sich unaufgeregt eine Meinung bilden, die man begründen und belegen kann? Wie will man in Gedanken auf den Mond fliegen oder eine Liebe auf der Titanic miterleben? „Sprich einen einzigen Satz – und ich höre, ob du liest!“ Kein Witz, ich höre es. Wortwahl und Satzbau. Argumentation und Beweisführung. Reflektion und Interpretation. Wissen und Horizont. Phantasie und Toleranz. Lesen ist das Tor zum grenzenlosen Leben.

Als ich vor drei Jahren eine Praktikantin nach einem aberwitzigen Gespräch fragte, woher sie denn diese Aussage habe, schaute sie mich mitleidig. „Was ist deine Quelle?“, hakte ich nach. Ihr Blick wurde verächtlich, ihre Stimme schnippisch: „Internet natürlich!“ Merke dir, was du liest und vor allem, wo du es liest. Gemeint ist nicht das Wohnzimmer oder ein anderer Lese-Ort, sondern natürlich die Medienquelle. „Sage mir, was du liest, und ich sage dir, wie leicht du auf Trash und Fake news hereinfällst!“ Ein Hoch auf den Qualitätsjournalismus, auf hervorragende Sachbücher und phantasievolle Belletristik. Meine Sideboards, der Schreibtisch und auch das Nachttischchen müssen regelmäßig erleichtert werden. Überquellend von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern. Ich liebe Parallellesen …

Vor 15 Jahren habe ich übrigens einen Verein gegründet, bei dem ich jahrelang Vorsitzende war: „Leselust in Baden“. Wir haben unzähligen Kindern und Jugendlichen in Kitas, Schulen und bei Feiern vorgelesen. Daran habe ich viele schöne Erinnerungen – und an meine schon lange verstorbene Freundin, die preisgekrönte Buchhändlerin Marianne „Mäx“ Wasserburger aus Baden-Baden. Bücher sind Anstoß zum Denken und für Gefühle. Und sie sind Erinnerungen an Menschen, die mir Bücher geschenkt haben und mit denen ich Bücher besprochen habe. Dass der Monat August in unserem Kalender das Thema „Buch lesen“ hat, ist kein Zufall: Sowohl meine Mutter Gerda Kretschmer, die mich zum Lesen brachte, als auch meine Freundin Mäx hätten im August Geburtstag gehabt! Ich bin sicher, der Himmel hängt voller Bücher!

 

September 2019: Pause

september-kalender-2019

Bei dem Monatsthema machen wir … na, was? PAUSE!

Nein, Scherz. Schreiben wir also über Pause. Was bedeutet das für Sie? Einfach nichts tun? Wie kurz oder wie lange? Und wie? Kaffeepause. Arbeitspause. Halbzeitpause. Blaupause. Und dann gibt es natürlich noch – verzeihen Sie – die Pinkelpause. Kennt doch jeder von der Fahrt in den Urlaub. Da fragen nicht nur Kinder gerne: „Wann machen wir endlich Pause?“

Wie passiv oder aktiv ist Pause? Oder besser gesagt: Ihre Pause? Wenn es sogar bei der größten aller Pausen, dem Schlafen, so etwas gibt wie Turboschlaf oder Powernapping. Ich befürchte, wir professionalisieren sogar unsere Pausen. Das überlassen wir nicht dem Zufall, das machen wir auf keinen Fall selber. Das geben wir in die Hände von Profipausierern. Wir lernen, richtig Pause zu machen. Denn alles andere wäre ja zu leicht und niemals trendy. Ich entziehe mich dem. Ich mache einfach Pause. Füße hoch legen. Komplette Ruhe. Bloß nicht stören lassen. Das halte ich sogar für das wichtigste Kriterium.

Pause ist Pause ist Pause. Früher gab es ja sogar die Sendepause. Das Testbild gegen Mitternacht, eingeleitet im Öffentlich Rechtlichen von der Nationalhymne. Vielleicht eine Idee in unserer medialen Welt: Wir eröffnen unserem Umfeld unsere individuelle Pause mit einer ganz persönlichen Melodie.

Was wäre denn Ihre Musik zur Pause? Ich befürchte, wir haben mehr Powerlieder in unserem Musikschatz als solche zur Ruhe. Vielleicht noch: „Guter Mond, du gehst so stille“. Vorsicht, wenn Ihnen nur „Stille Nacht, Heilige Nacht“ einfällt. Ich sehe automatisch Walter Scheel „hoch auf dem gelben Wagen vor mir“. Tiefenentspannt. Wissen Sie was, denken wir einfach darüber nach. Oder noch besser, gönnen wir uns eine … na, Sie wissen schon!

Oktober 2019: Massage

oktober-kalender-2019

Wie hat sich unsere Arbeitswelt verändert. In immer weniger Berufen brauchen wir noch Muskelkraft und müssen schwer körperlich arbeiten. Dafür gibt es bei Berufsanfängern Seminare für richtiges Sitzen und ergonomisch sinnvolle Bewegungen. Damit es lebenslang ohne Rückenschmerzen klappt. Doch bislang hat Deutschland Rücken! Dreiviertel aller Berufstätigen sollen laut Krankenkassen unter Rückenschmerzen leiden. Also, was tun?

Nach Infektionen der Atemwege ist ein Rückenleiden die zweithäufigste Ursache für Krankmeldungen. Vor allem Stress und psychische Belastung wirken sich auf die Haltung und die Wirbelsäule aus. Schlechte Work-Life-Balance würden das Risiko verstärken. Sportmediziner raten zur Stärkung der Rückenmuskulatur. Unser Tipp kommt dazu: Verwöhnen Sie sich selbst, lassen Sie sich verwöhnen und verwöhnen Sie andere. Das Rezept zum Wohlfühlen: eine Portion Verwöhnen. Mittlerweile gibt es sogar mobile Massageanbieter, die mit ihren Klappliegen in Betriebe kommen. Viel einfacher ist dagegen die Seelenmassage!

Komplimente und Lob tun gut. Oder das steigende Selbstbewusstsein, wenn eine neue Aufgabe klappt und eine Herausforderung bewältigt wird. Das massiert ihr Ego! Was hilft, ist eine Frage der Phantasie. Gaumenmassage durch Käsekuchen. Augenmassage durch einen Museumsbesuch. Nasenmassage durch Parfumproben. Oder Herzmassage durch eine Liebeserklärung. Legen Sie los – Massagen können so viel mehr sein als nur für Schultern, Rücken oder Hände.

 

November 2019: Natur genießen

november-kalender-2019

Ist der November der richtige Monat, um Natur zu genießen? Warum nicht? Natur ist kein Schönwetterphänomen. Natur ist ein Erlebnis 365/54/12/24. Wahre Naturliebhaber schätzen den Wechsel der Jahreszeiten, um zu verfolgen, wie sich Flora und Fauna verändern. Wenn Auswanderer in exotische, meist ganzjährig sonnige Gefilde gefragt werden, was sie am meisten aus Deutschland vermissen, dann gibt es oft diese Antworten: Das wechselnde Wetter in den verschiedenen Jahreszeiten. Und das deutsche Brot.

Lassen wir das deutsche Brot mal beiseite. Aber es hat zumindest eine Gemeinsamkeit mit unserer Natur: die große Vielfalt. Auch wenn wir gerade in diesen Tagen oft jammern, wie schnell es kalt, nass und grau geworden ist, jammern gehört bei uns doch dazu! Zu warm. Zu heiß. Zu nass. Zu kalt. Zu wenig Schnee. Zu viel Laub. Zu schnell Weihnachten. Aber jeden einzelnen Schritt im Jahr würden wir doch vermissen. Wären wir wirklich glücklicher, wenn es stets Sommer wäre? Ja, sagen wir bestimmt nur, weil es bis zum nächsten Juli noch so lange dauert!

Ab in die Natur! Folgen wir dem Ruf und nutzen wir unsere Pausen zu einem Spaziergang. Wohl dem, der zur Mittagszeit ein paar Schritte vor die Tür ins Grüne tun kann. Da bekommen Arbeitsplätze fernab von Straßen und Gebäuden gleich ganz andere Arbeitsqualität. Wie wäre es denn, wenn Unternehmen zur Betriebsgenehmigung nicht nur Parkplätze oder auch Duschen aufweisen müssten, sondern auch grüne Erholungsoasen? So entstünden neue Formen von Work-Life-Balance und neue Formen, um Natur zu genießen. Kommen Sie, wir legen los …

Dezember 2019: Loben und Lieben

dezember-kalender-2019

Zum Jahresende wird es trubelig, manchmal auch hektisch. Dabei signalisieren uns unser Körper und unsere Kultur: Lasst uns innehalten, ruhiger werden, besinnlicher. Sich auf Wichtiges besinnen. Das mag jeder anders definieren. In der Wirtschaft mag es wieder mit Bilanz zu tun haben, in unserem Privatleben nennen wir es eher Rückblick. Was war gut. Was hätte besser laufen können. Was muss ich nächstes Jahr beachten. Was hätte ich gerne wieder … Oder wir zusammen als Team. Und in der Familie.

In jedem Jahr definiere ich Begriffe, die für mich das Positive und das Negative symbolisieren. Oft aus den Erlebnissen heraus, wie ich die zurückliegenden Monate wahrgenommen habe, und was ich mir für 2020 erhoffe (Das Wort „erwarte“ wäre schon zu viel gesagt!). In den letzten Jahren hat sich dabei kaum etwas verändert. Ich erlebe bei vielen Menschen Überforderung (mein Negativwort des Jahres), dabei bräuchten viele Wertschätzung (mein Positivwort des Jahres). Bestes Beispiel für Überforderung ist der Stress im Straßenverkehr und das oft unsoziale Verhalten als Reaktion. Ich habe Vorfahrt. Ich will nicht warten. Ich fahre, wie es mir passt. Ich parke wild – na und?! Wertschätzung könnte Egoisten zu sozialen Wesen machen. Ich fühle mich wert … Damit meine ich nicht die Gummibärchen-Aktion mancher Städte. Wenn es kleine Tütchen hinter Scheibenwischern für ordentliche geparkte Autos gibt. Das verkehrt für mich Wertschätzug in oberflächlichen Aktionismus.

Jeder von uns kann anderen ein Lächeln hervorzaubern. Mit einem höflichen Gruß (auch eine Form von Respekt). Mit einem schönen  Lächeln. Mit einem ehrlichen Lob. Mit einer besondere Botschaft. Danke, dass Sie mir dabei geholfen haben. Schön, dass wir zusammen arbeiten. Oder auch: Danke, dass du immer den Müll rausträgst. Wertschätzung kann eine große Bandbreite sein: Von Aufmerksamkeit über Lob bis hin zur Liebesbotschaft. Verschenken wir also unsere Zuneigung als Wertschätzung. Loben Sie (bitte). Lieben Sie (herzlich).

Danke für Ihr Lesen das Jahr über und Ihre Reaktionen auf meine Gedanken.
Auf ein inspirierendes Jahr 2020 –mit viel Wertschätzung!

Ihre Ute Kretschmer-Risché

Freuen Sie sich auf die nächsten Monate.