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8. Mai – Wir erinnern „Nie wieder Faschismus“

Was bedeutet für uns auch als Agentur Demokratie? Wissen, was uns Freiheit, Frieden, Menschenwürde, Mitbestimmung … wert sind. Auch dafür steht der 8. Mai. 80 Jahre Kriegsende. Befreiung. Der Beginn der Aufarbeitung. Nie vergessen. Wir erinnern daran mit einem Banner an unserer Agenturfassade.
Abends sind wir bei der Gedenkveranstaltung der IG Metall Gaggenau. „Weit über 40% unserer Bürger wissen kaum etwas über den Holocaust. Diese Umfrage macht deutlich, wie wichtig es ist, dass wir uns erinnern und unser Wissen über die Gräuel des Naziregimes weitergeben. Denn wir müssen feststellen, für die 2. und 3. Nachkriegsgeneration des Naziregimes verblasst die Erinnerung immer mehr.“ Das sagt einer der letzten Zeitzeugen der Nazizeit vor unserer Haustür: Heinz Goll, der frühere SPD-Landtagsabgeordnete und Gewerkschafter.
„Rechtsextreme verbreiten sich immer unverhohlener, sie schüren antisemitischen Hass, Fremdenfeindlichkeit und wollen sogar das Ende der Erinnerungskultur … Sie verführen unwissende Menschen und Unwissenheit ist gefährlich, denn die politische Verführung von Menschen, die die Vergangenheit nicht kennen, ist viel leichter, als von Menschen, die mit der grauenvollen Geschichte des Dritten Reichs vertraut sind.“
Die Rede von Goll geht unter die Haut. Er berichtet vom Konzentrationslager in Gaggenau-Rotenfels: „Hinter dem Stacheldrahtzaun des KZ standen verängstigte Menschen, die um ihr Leben bangten. Viele von ihnen fanden in dem Lager den Tod und viele wurden brutal ermordet. Auf dem Friedhof in Rotenfels befand sich ein Massengrab. Nach dem Krieg zwang die französische Besatzungsmacht die Bevölkerung auf den Friedhof und musste zusehen, wie die ermordeten Häftlinge aus dem Massengrab geborgen werden.“ Goll als kleiner Junge gehörte mit seiner Mutter dazu. Das hat er nie vergessen. DAS DÜRFEN WIR ALLE NIE VERGESSEN.
„Wir alle sind aufgerufen, nicht wegzusehen und ausländerfeindliche  und rechtsextreme Parolen hinzunehmen, sondern wir müssen deutlich machen, wofür wir Demokraten stehen, für eine Gesellschaft, in der auch Minderheiten, Fremde und Schwache angstfrei und sicher leben können.“
Danke für diese Rede, die Goll hör- und sichtbar große Mühe bereitete. Danke an Bodo Seiler und Christian Herbon, die beiden Bevollmächtigten der IG Metall Gaggenau, und Danke für die Lesung aus dem Buch „Kaltes Krematorium – Bericht aus dem Land namens Auschwitz“ von József Debreczeni durch den Bücherwurm Gaggenau. Auch wir als Unternehmer haben die Verantwortung, für unsere Demokratie zu werben. Dazu gehört die Erinnerung, was NIE WIEDER sein darf.