Seid ein Vorbild!
Geschrieben von Ute Kretschmer-Risché | Blog

Jetzt ist sie online! Unsere Rastatter Jugendzeitung RAVOLUTION. Vielleicht wundern Sie sich: Warum engagieren wir uns für dieses Projekt? Einen Blumentopf werden wir von der Agentur exakt damit wohl nicht gewinnen. Mal salopp gesagt. Keinen Etat von Kunden und keinen renommierten Medienpreis. Aber wie unser Engagement für soziale Projekte (Flüchtlingshilfe, Sozial Schwache, Schulprojekte usw.) gilt auch hier: Wir fühlen uns verantwortlich, die Gesellschaft mitzugestalten. Ich wundere mich als Arbeitgeberin und Ausbilderin (seit über 20 Jahren), warum junge Bewerber oft schlechtes Deutsch schreiben und sprechen, als Hobby kein Lesen mehr angeben und auf Wissensfragen (Zum Beispiel: Wer ist unser Bundespräsident?) mit den Schultern zucken. Aber Jammern gilt nicht.

Also müssen wir aktiv werden. Dieses Projekt ist ein Beispiel. Oder die Kinderzeitung im Ferienspaßprogramm der Stadt Gaggenau in den vergangenen Jahren. Oder Workshops an Schulen. Und die vielen Praktikanten das ganze Jahr über in unserer Agentur. Mehrmals wurden wir von der IHK Karlsruhe ausgezeichnet, weil wir den Jahrgangsbesten in unseren Disziplinen ausgebildet haben.

Wir wollen „Medienkompetenz“ vermitteln. Lust am Lesen und Schreiben. Neugier auf Themen und ersthaften Journalismus wecken. Aufklären, was Fake-News sind, worauf man achten muss und wie wichtig Quellen sind. Zwei Fragen stelle ich jungen Menschen immer: Habt ihr zuhause eine Tageszeitung? (9 von 10: Nein!) Und: Wie informiert ihr euch, was in der Welt und bei euch vor der Haustür passiert? (Pauschal: im Internet. Öffentlich-rechtliche Nachrichten-Sendungen im TV werden selten angeschaut.) Fast immer sind Eltern keine positiven Medien-Vorbilder. Ich pauschalisiere? Aber das ist nunmal unsere Erfahrung in über 20 Jahren Agentur exakt mit hunderten Jugendlichen.

Florie, angehende Abiturientin, schreibt in der Jugendzeitung RAVOLUTION: „Ich lese keine Tageszeitung, zumindest sehr unregelmäßig, was ich selbst nicht gut finde. Aber an einer Tageszeitung sitzt man schon mal eine gute Stunde oder mehr und diese Zeit habe ich einfach nicht. Außerdem lesen meine Eltern selbst keine Tageszeitung, folglich gibt es bei mir zu Hause auch keine. Meine Informationen erhalte ich aus Büchern und aus dem Internet. Ich nutze immer verschiedene Quellen, wenn ich nach etwas recherchiere. Weil ich weiß, dass sehr viele unbrauchbare und falsche Informationen im World Wide Web kursieren. Darum ist es mir wichtig, immer so gut wie möglich zu überprüfen, ob ich es mit wahren Aussagen zu tun habe oder nicht.“

Wie das geht, wollen wir mit und durch RAVOLUTION, bei allen Praktika in unserer Agentur und bei Vorträgen in Schulen zeigen. Ich appelliere an Eltern: Lest Tageszeitungen, zeigt euren Kindern die Vielfalt von Medien. Lasst Kinder im Dschungel der Informationen nicht alleine! Seid ein Vorbild, was den Umgang mit Medien und Informationen angeht. Und ja, ich kann bereits nach kurzer Zeit sagen, ob ein Kind bzw. Jugendlicher zuhause eine Zeitung liest, in Diskussionen eingebunden ist und eigene Entscheidungen begründen muss. Sprachschatz, Argumentation und Rhetorik sind ein Spiegelbild der Sozialisation. Wir von exakt möchten in einer Welt leben, in der wir Demokratie, respektvollen Umgang und gepflegte Konversation schätzen. Das mag altmodisch sein. Aber manches bleibt als Old School immer aktuell.

Schauen Sie doch mal rein in unsere Online-Jugendzeitung RAVOLUTION:

http://ravolution.de

Was meinen Sie? Schreiben Sie mir …